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Neues Projekt FAST zur Priorisierung bei der 116117 in Bearbeitung

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Die telefonische Servicenummer 116117 der Kassenärztlichen Vereinigung ist rund um die Uhr für Anrufende mit akuten Gesundheitsbeschwerden erreichbar. Auf Basis einer strukturierten Ersteinschätzung (SmED) erfolgt eine Bewertung der Dringlichkeit und die Vermittlung eines passenden medizinischen Versorgungsangebots. Dieser Service wird seit einigen Jahren immer häufiger nachgefragt; abhängig von der Tageszeit und dem jeweiligen Wohnort kommt es zu teils längeren Wartezeiten.

Am 01.01.2023 ist das Projekt „Schnelle Identifizierung von Notfällen in der telefonischen Warteschleife und Routing in einen fast track“ (FAST) gestartet.
Ziel des Projektes ist es, dringliche Akut- und Notfälle zu priorisieren und damit die Wartezeit in der 116117 für diese Personen zu reduzieren. Sobald Wartezeiten entstehen, sollen dringliche Fälle in der Warteschleife durch automatisierte Sprachdialoge identifiziert und bevorzugt ersteingeschätzt werden. Es werden zwei Interventionen entwickelt und in den 10 beteiligten Kassenärztlichen Vereinigungen eingesetzt: ein einfaches Instrument zur Selbsteinschätzung und eine automatisierte Kurzabfrage von Notfallsymptomen. Ergibt sich daraus eine hohe Dringlichkeit, erfolgt eine Priorisierung der Anrufenden und ein Routing in einen Fast track – d.h. eine schnelle Verbindung zu Fachpersonal am Telefon.

Unter der Konsortialführung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (Zi) ist das aQua-Institut mit der Evaluation der Interventionen beauftragt worden. In diesem Rahmen führt das aQua-Institut Befragungen mit Patientinnen und Patienten wie auch 116117-Leistellenpersonal zu ihren Erfahrungen mit den Interventionen durch. Zudem werden GKV-Routinedaten (von der Techniker Krankenkasse, Barmer sowie DAK) und Daten aus dem Leitstellensystem der 116117 mit Informationen aus der Befragung mit Patientinnen und Patienten miteinander verknüpft, sodass für einen Teil der Studienpopulation erstmals in Deutschland individuelle Versorgungspfade und ​‑erfahrungen in diesem Kontext dargestellt und analysiert werden können.

Das Projekt wird für 3 Jahre vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert (Förderkennzeichen 01VSF22028).