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Fünf Millionen Euro für die Erforschung der Qualität der Mundpflege

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Mit Mitteln aus dem Horizon Health 2020-Programm der EU wird die aQua Institut GmbH mit Partnern aus sieben Ländern die Qualität der Mundgesundheitsversorgung verbessern, insbesondere für ärmere und gefährdete Gruppen in der Gesellschaft. Das Projekt DELIVER (DELiberative ImproVEment of oRal care quality) wird zu einer kollaborativeren Problemlösung, einem besseren Zugang zu erschwinglicher Mundpflege für alle und zu mehr Aufmerksamkeit für eine wirksame Prävention führen.

Laut einem aktuellen Bericht der WHO hat die Mundgesundheit in der Gesundheitspolitik bisher dramatisch wenig Aufmerksamkeit erhalten. Mundkrankheiten gehören zu den drei teuersten Erkrankungen und betreffen weltweit 3,5 Milliarden Menschen, insbesondere ärmere und gefährdete Bevölkerungsgruppen. Grundlegende Mundgesundheitsversorgung ist für Bürger mit niedrigerem Einkommen oft nicht leicht zugänglich, hauptsächlich aus finanziellen Gründen. Dies führt zu schmerzhaften und teilweise lebensbedrohlichen Abszessen und damit zu hohen Behandlungskosten für die Gesellschaft. Ein besserer Zugang zu erschwinglicher Mundpflege und mehr Aufmerksamkeit für eine wirksame Prävention können diese hohe Krankheitslast und unnötige Behandlungskosten weitgehend verhindern.

"Mehr Aufmerksamkeit für Menschen, die derzeit wenig Zugang zur Mundpflege haben, ist ein wichtiger Schritt", sagt Stefan Listl, Professor für Qualität und Sicherheit der Mundpflege an der Radboud Universität Nijmegen in den Niederlanden. "Aber wenn wir die Probleme lösen wollen, brauchen wir auch einen konstruktiven Dialog zwischen Bürgern, Mundpflegern, Krankenkassen und politischen Entscheidungsträgern. Sie bestimmen, welche Optionen Priorität haben, um die Qualität der Mundpflege zu verbessern. Was nicht funktioniert, ist, vom akademischen Elfenbeinturm aus zu predigen, dass etwas anderes getan werden muss. Wir wollen herausfinden, mit wem und wie wir das Gespräch am besten beginnen können. Für die Beteiligung von Interessengruppen wurden verschiedene Methoden entwickelt, die jedoch bisher nicht systematisch auf die Mundpflege angewendet wurden."

Die DELIVER-Projektpartner erhalten fünf Millionen Euro, um die Qualität der Mundgesundheitsversorgung besser abzubilden und zu verbessern. Die beteiligten Parteien werden zunächst bestimmen, welche Indikatoren verwendet werden können, um die Qualität der Mundpflege zu überwachen, sowohl auf der Ebene der Mundpflegepraxis als auch auf der Ebene der Bevölkerung. Anschließend wird anhand von Fallstudien getestet, wie die Indikatoren in verschiedenen Situationen angewendet werden können, um die Qualität der Mundpflege zu fördern. Weiterhin wird untersucht, wie Patientenfeedback gezielt zur Reflexion von Mundpflegefachleuten beitragen kann und wie der Dialog über den Zugang zur Mundpflege für ärmere Bevölkerungsgruppen richtig gestaltet werden kann. Darüber hinaus wird das DELIVER Projekt untersuchen, wie die Gesundheitspolitik den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Bevölkerungsgruppen besser Rechnung tragen kann." 

Das DELIVER-Projekt ist eine Zusammenarbeit mit Partnern aus den Niederlanden, Deutschland, Dänemark, England, Malta, Portugal und Schweden. Das Projekt hat ein Gesamtbudget von 5 Millionen Euro und eine Laufzeit von 5 Jahren. Es wird von Prof. Dr. Stefan Listl vom Radboud University Medical Center in den Niederlanden koordiniert.

Hauptaufgaben des aQua Instituts innerhalb des Konsortiums sind die Entwicklung und Bereitstellung einer Webplattform für die Messung und Auswertung von „Patient Reported Outcome Measures“ – PROMs und die Routinedatenauswertung.

 

Gefördert durch die Europäische Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch nur die des Autors oder der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür verantwortlich gemacht werden.

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