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Krisenresilienz fördern

Entwicklung und Validierung von Qualitätsindikatoren zur Vorbereitung von ambulanten Arztpraxen auf Krisensituationen – RESILARE

Aktuelles: Hinweis auf Veranstaltungen

Das Projekt ist seit Januar 2024 erfolgreich beendet. Das Interesse der Pilotpraxen an Themen wie z. B. „Stärkung der eigenen Widerstandskraft (Resilienz)“, um in schwierigen Situationen besser klarzukommen, „Nachhaltigkeit in der Praxis“ und „Auswirkungen des Klimawandels“ war hoch. 

Um die Inhalte des entwickelten Indikatorensets nun langfristig in das praxiseigene Qualitätsmanagement zu integrieren, findet für interessierte Medizinische Fachangestellte am 15. Mai 2024 ab 14.00 Uhr eine kostenfreie Online-Veranstaltung (ca.1,5 Std.) statt. Es handelt sich bereits um das zweite Treffen. Die Treffen sollen dem Erfahrungsaustausch dienen, bei denen die Themen strukturiert bearbeitet werden. Eine Anmeldung ist unter [email protected] möglich. Über diese E-Mail-Adresse können auch nähere Informationen zum nächsten Thema angefordert werden.

Über einen Teil der Ergebnisse aus den jeweiligen Studienphasen wird und wurde bei folgenden Veranstaltungen berichtet:

Ergebnisse

Februar 2024
Das primäre Ziel des Projektes war es, Arztpraxen auf Krisensituationen vorzubereiten, damit die medizinische Versorgung weiterhin bestmöglich sichergestellt ist. Anhand von vier Handlungsfeldern wurde ein praxistaugliches Indikatoreset entwickelt, welches im Rahmen des Qualitätsmanagements Unterstützung bietet und Anwendung finden kann.

Die Indikatoren wurden in Form einer Checkliste aufbereitet. Das bereitgestellte Instrument bietet Praxen die Möglichkeit selbst zu prüfen, bei welchen Themen sie bereits Maßnahmen in ihrer Praxis implementiert haben und wo möglicherweise noch Weiterentwicklungspotenzial besteht.

Publikationen

September 2022
Welche Situationen werden von Hausarztpraxen als Herausforderung oder als Krise wahrgenommen? Aufgrund welcher Faktoren wird etwas als Krise eingestuft? Und welche Strategien kommen zu Einsatz, um diesen erfolgreich zu begegnen? Antworten und Lösungsansätze auf diese und ähnliche Fragen sind im Projekt im Rahmen von Expertengesprächen gefunden worden. Über die gewonnenen Erkenntnisse berichtet ein Artikel in der Zeitschrift BMC Primary Care.

April 2023
Praktische Tipps zur Krisenresilienz und zum Krisenmanagement in der Praxis sind in einem Artikel in der Zeitschrift Der Hausarzt erschienen.

August 2023
Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks sind von entscheidender Bedeutung. Strategien zur Reduzierung für deutsche Hausarztpraxen sind zu identifizieren. Ein Artikel dazu konnte auf Basis des Projekts im European Journal of General Practice veröffentlicht werden.

Februar 2024
Aufbau von Klimaresilienz: Über das Bewusstsein für die Anpassung an den Klimawandel in deutschen ambulanten Arztpraxen berichtet ein Artikel im BMC Health Services Research.

Hintergrund

Bestehende Veränderungen des Klimas und der Lebensumwelt beeinflussen die Gesundheit der Bevölkerung weltweit. Durch steigende Temperaturen, extreme Wetterphänomene und andere Veränderungen der Umwelt im Rahmen des Klimawandels, wird das Gesundheitswesen vor immer neue Herausforderungen, wie Hitze- und Krankheitswellen, gestellt. Der Großteil der Risikopatienten und ​‑patientinnen für hitzebedingte Gesundheitsschäden und neuartige Infektionskrankheiten wird im ambulanten Sektor erwartet. Niedergelassene Haus- und Fachärzte und ​‑ärztinnen sowie deren Praxisteams auf diese Herausforderungen vorzubereiten, stellt daher eine hohe Relevanz dar, um die Versorgungsqualität von vulnerablen Patientengruppen auch in Krisensituationen gewährleisten zu können. Gleichzeitig sollen Ansatzpunkte identifiziert werden, um den ökologischen Fußabdruck des ambulanten Gesundheitssektors selbst zu verringern. Das praxisinterne Qualitätsmanagement gemäß QM-Richtlinie des G-BA auf der Grundlage von § 135a Abs. 2 SGB V bietet dafür einen geeigneten Rahmen.

Ziel

Ziel des Projektes „RESILARE“ ist die Entwicklung und Evaluation von Qualitätsindikatoren und Kriterien zur Unterstützung der Krisenresilienz von Arztpraxen. Hierzu sollen Ansatzpunkte in der ambulanten Patientenversorgung zur Verbesserung der Behandlung und Prävention von Patienten und Patientinnen mit hitzebedingten Gesundheitsschäden und in Deutschland untypischen (z.B. Dengue) bzw. neuartigen (z.B. COVID-19) Infektionskrankheiten identifiziert und über Qualitätsindikatoren in das jeweilige Qualitätsmanagement der Praxis implementiert werden. 

Projektablauf

Das Projekt RESILARE gliedert sich in drei Studienphasen.

Studienphase 1
Gestartet wird mit der Identifikation von Ansatzpunkten zur Ableitung von Qualitätsindikatoren. Hierfür wird zunächst eine systematische Literaturrecherche, sowie eine qualitative Datenerhebung über Interviews und Fokusgruppen durchgeführt. Anhand der Ergebnisse wird dann ein erstes Set an Indikatoren abgeleitet.

Studienphase 2
Dieses Indikatorenset wird anschließend über ein Panelverfahren von Experten und Expertinnen priorisiert und bewertet.

Studienphase 3
Die ausgewählten Indikatoren werden in Arztpraxen pilotiert. Die Arztpraxen erhalten hierzu einerseits ein Selbstassessment, andererseits wird eine Praxisvisitation über das Europäische Praxisassessment (EPA), ein QM-System des aQua-Instituts durchgeführt. Die Praxen erhalten daraufhin einen Feedbackbericht, in dem Ansatzpunkte und Optimierungspotenziale für die eigene Praxis aufgezeigt werden. Die Pilotierung wird durch eine Prozessevaluation begleitet und das Indikatorenset abschließend an die Evaluationsergebnisse angepasst, finalisiert und veröffentlicht.

Studienübersicht

Eckdaten zum Projekt

Projektlaufzeit

01.04.2021 – 30.09.2023 (verlängert bis 31.01.2024)

Projektteam

Konsortialführung
aQua-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH

Konsortialpartner
Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Heidelberg

Projektpartner
Medizinisches Versorgungszentrum Dachau 
Gesundheitsnetz QuE eG Nürnberg
Stiftung Praxissiegel e.V. 

Ansprechpartner

aQua – Institut für angewandte Qualitätsförderung und
Forschung im Gesundheitswesen GmbH

Martina Köppen, Telefon: +49-551-78952-0  •  E-Mail: resilare(at)aqua-institut(dot)de  

Uni Heidelberg, Abtlg. Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung
Dr. Regina Poß-Doering, Telefon: +49-6221- 56-38643  •  E-Mail: resilare.amed(at)med.uni-heidelberg(dot)de