Prüfung und Zertifizierung von stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen
Wissenschaftliche Begleitung von „Qualitätsprüfung plus: Pflege“ (QPP)
Mit „Qualitätsprüfung plus: Pflege“ (QPP) wurden stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen geprüft und zertifiziert. Im Gegensatz zu traditionellen Qualitätsmanagementsystemen erfolgte eine umfassende Betrachtung der Bereiche „Managementsysteme“, „Pflegerische Qualität“, „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ und „Heimaufsicht“. Die Qualitätsanforderungen in diesen Bereichen wurden über Qualitätsindikatoren abgebildet.
Dies erfolgte über eine Selbstbewertung und durch eine Vor-Ort-Prüfung der Pflegeeinrichtung. Die Prüfungen wurden durch eine unabhängige Instanz – die TÜV-Rheinland Group – durchgeführt. Im Sinne einer kontinuierlichen Weiterentwicklung wurden diese Prüfungen jährlich wiederholt. Zwischen den Prüfungen nahm ein Repräsentant jeder Pflegeeinrichtung an Qualitätskonferenzen teil. Hier erfolgte ein Erfahrungsaustausch mit anderen Pflegeeinrichtungen. Weiteres unterstützendes Element war eine Internetplattform mit Materialien für die Pflegeeinrichtungen.
Die AOK in Thüringen hielt dies für ein sehr aussichtsreiches Modell zur Verbesserung der Qualität der Pflege. Deshalb sollte die Einführung von QPP innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren wissenschaftlich begleitet werden. Im Zentrum der Evaluation von QPP stand die Frage nach Effekten dieser Zertifizierung. Diese Frage sollte im Rahmen der Begleitung von je 30 ambulanten und 30 stationären Pflegeeinrichtungen in Thüringen beantwortet werden. Das Konzept zur Evaluation basierte auf den Vorschlägen des WidO. Bedingt durch die Insolvenz eines der Auftraggeber (GIU Hamburg) wurde die Evaluation im November 2006 eingestellt.