Ersteinschätzung von Notfallpatienten
Projektziel
Das aQua-Institut wurde beauftragt, grundlegende Vorarbeiten für die Implementierung eines Ersteinschätzungskonzepts an den Erstkontaktstellen „Gemeinsamer Tresen“ und „Leitstelle der 116117“ durchzuführen. Das Konzept sollte außerdem inhaltlich weiterentwickelt werden, damit eine Umsetzung im Rahmen von Pilotprojekten möglich wird.
Ziel war ein Leistungs- und Anforderungskatalog in dem das Ersteinschätzungskonzept sowie die zugrundeliegenden Algorithmen des anzuwendenden Instruments beschrieben werden. Zudem sollten konkrete Anforderungen für Modellstandorte definiert werden.
Methodik
- Konkretisierung und Weiterentwicklung der Erkenntnisse aus dem Projekt "Instrumente und Methoden zur Ersteinschätzung von Notfallpatienten. Bestandsaufnahme und Konzeptentwicklung für die kassenärztliche Notfallversorgung"
- Analyse des schweizerischen Red-Flags-Konzepts zur standardisierten Ersteinschätzung von Symptomen und Anpassung an das deutsche Gesundheitssystem
- Durchführung von Expertenworkshops
- Vor-Ort-Besuche an ausgewählten potenziellen Modellstandorten und leitfadengestützte Interviews mit Fachexperten
- Validierung des Swiss Medical Assessment System (SMASS) durch Online-Bewertungen von und Workshops mit Experten mit Hilfe von 100 realen Fallbeispielen
Ergebnis
Das Projekt hat eine Vielzahl wichtiger Erkenntnisse geliefert, die für den Einsatz und die Weiterentwicklung des Instruments zu SmED (Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland) im laufenden Projekt DEMAND und auch darüber hinaus genutzt werden können. Außerdem haben die Analysen ergeben, dass das Instrument SMASS für Patienten sicher ist und auch die deutsche Variante SmED den hohen Standard wird halten können. Hinsichtlich anwendungsorientierter Praktikabilitätsaspekte konnten im Zuge der Workshops wichtige Hinweise gewonnen werden, die zur einfachen und schnellen Anwendung des Instruments in verschiedenen Einsatzkontexten beitragen werden.