1. Home>
  2. Projekte>
  3. CHIMPS-NET

Kinder und Jugendliche mit psychisch kranken und suchtkranken Eltern (CHIMPS-NET)

Children of mentally ill parents - network

Weitere Projektpartner

  • 19 Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie/​‑psychotherapie in Kooperation mit Kliniken für Erwachsenenpsychiatrie in 15 Bundesländern zur Implementierung der NVF
  • 8 Krankenkassen
  • 3 Partner der Öffentlichkeitsarbeit und der bundesweiten Vernetzung mit der Jugendhilfe und der Gemeindepsychiatrie
  • 3 Partner einer systematischen Implementierung (Zugangswege, Fachkräfte, Screeningtool)
  • 4 Partner der externen Evaluation (Biometrie, Gesundheitsökonomie, qualitative Evaluation)

Projektziel

Kinder und Jugendliche mit psychisch kranken und suchtkranken Eltern haben ein mehrfach erhöhtes Risiko, selbst psychisch zu erkranken. Psychische Erkrankungen setzen sich dadurch oft über mehrere Generationen fort. Um dieser transgenerationalen Weitergabe zu begegnen und die bestehende Lücke an psychosozialer und bei Bedarf psychotherapeutischer Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychisch kranken Eltern zu schließen, werden indikationsgeleitet in einem Stepped Care Modell vier neue sektorenübergreifende Ansätze in die Versorgung in jedem Bundesland an mindestens einem Standort eingeführt. Die neuen Versorgungsformen umfassen Diagnostik psychischer Erkrankungen und je nach Indikation entweder Prävention oder Therapie der Kinder und Jugendlichen und deren Familien. Diese neuen Versorgungsformen (CHIMPS-T, CHIMPS-P, CHIMPS-MFT) werden fortlaufend evaluiert und bei Erfolg in die Versorgung überführt. Eine bedeutsame Versorgungslücke wird damit geschlossen und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit psychisch kranken Eltern nachhaltig verbessert.

Das Projektziel des aQua-Instituts ist die Entwicklung von Qualitätskriterien für jede der neuen Versorgungsformen, die die psychosoziale Versorgung von Kindern und Jugendlichen psychisch kranker Eltern verbessern soll. Darüber hinaus sollen mögliche Wege/Barrieren einer erfolgreichen sektorenübergreifenden Implementierung der CHIMPS-Interventionen in die Regelversorgung aufgezeigt werden.

Methodik

Die vom aQua-Institut angewendeten Methoden sind Evidenzrecherchen, Experteninterviews, Onlinebefragungen, die Durchführung eines Scoping-Workshops und ein zweistufiger Konsensusprozess, in dem die entwickelten Kriterien von Experten hinsichtlich ihrer Relevanz und Praktikabilität bewertet werden.

Ergebnis

Für die verschiedenen CHIMPS-Interventionen wurden übergreifende Qualitätskriterien entwickelt sowie Anforderungen für eine Implementierung in die Regelversorgung definiert.

Es ist ein Set mit 25 Qualitätskriterien entstanden, die sich auf die Themenbereiche Verfügbarkeit und Inanspruchnahme der CHIMPS-Intervention, Zusammenarbeit und/oder Netzwerk und Voraussetzungen und Anforderungen für die CHIMPS-Intervention beziehen. Für jedes Kriterium wurde die jeweilige Implementierungsvoraussetzung (wenn vorhanden) spezifiziert.

Die Umsetzung der CHIMPS-Interventionen in die Regelversorgung und somit die Aufnahme in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung ist mit zahlreichen Implementierungshürden verbunden, die in einem Abschlussworkshop diskutiert wurden. Es wurden folgende alternative Umsetzungsoptionen aufgezeigt:

  • (Fortsetzung als) Selektivvertrag nach § 140a SGB V
  • Institutionalisierung der Rahmenbedingungen
  • Umsetzung im Kontext einer ambulanten Behandlung in einer PIA oder KJP-PIA
  • Leistungsträgerübergreifende Kooperationen

Zudem wurden weitere Voraussetzungen zur Verstetigung des therapeutischen Ansatzes herausgearbeitet (bspw. Verfügbarkeit von Therapeuten).

Dieses Projekt wird mit Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss unter dem Förderkennzeichen  01NVF18003 gefördert.