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Nationaler Qualitätskongress Gesundheit: Patientensteuerung in der Notfallversorgung als Schlüssel für eine bedarfsgerechte Versorgung

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Am 09. und 10.11.2023 fand der Nationale Qualitätskongress Gesundheit in Berlin statt. Die ausgebuchte Veranstaltung hat sich als wichtiges Forum für Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Praxis und Management im Gesundheitswesen zum Austausch über aktuelle Themen und Trends im Gesundheitswesen etabliert. Das aQua-Institut war in diesem Jahr erneut an der Ausgestaltung des Kongresses beteiligt. Prof. Dr. Joachim Szecsenyi moderierte das Forum zum Dauerbrennerthema Notfallversorgung. Der Fokus der Session lag in diesem Jahr auf den Themen Ersteinschätzung und Patientensteuerung. Das Interesse der Kongressteilnehmerinnen und ​‑teilnehmer war groß, sodass der Raum schnell gefüllt war.

Tobias Herrmann, langjähriger Projektleiter beim aQua-Institut mit Forschungsschwerpunkt Notfallversorgung, eröffnete mit einem Vortrag zum Status quo und Potenzialen von Patientensteuerung in der Regelversorgung in Deutschland. Dabei wurde deutlich, dass über die Rufnummer 116117 strukturierte Patientensteuerung auf Basis des Ersteinschätzungsverfahrens bereits gelebte Praxis ist.

Dr. Sebastian Carnarius, Leiter des Fachbereichs Medizin im Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland, knüpfte an dieser Stelle an und informierte das Publikum über vielversprechende Pilotprojekte rund um das Ersteinschätzungsverfahren in Rettungsdienst, Krankenhaus und Rettungsleitstellen.

Fazit: Auf Grundlage der Ersteinschätzung ist die sektoren- und institutionenübergreifende Zusammenarbeit möglich – ohne dass zwangsläufig die bestehenden Strukturen komplett neu gedacht werden müssen. Inwiefern Ersteinschätzung auch einen Benefit für ein Universitätsklinikum haben kann, hat Frank Noack, stellvertretender Leiter der Notaufnahme des Universitätsklinikums Halle, abschließend erläutert. Durch die Etablierung der Selbsteinschätzung erhoffen sich alle Beteiligten eine Entlastung der Notaufnahme, indem Patientinnen und Patienten sich zum einen bereits auf der Homepage ersteinschätzen können und somit präklinisch Empfehlungen zu Dringlichkeit und Versorgungsbedarf aufgezeigt werden. Zum anderen wird durch die Nutzung des Verfahrens im Wartebereich der Notaufnahme eine strukturierte Erfassung des Krankheitsbilds durch die Patientinnen und Patienten selbst vorgenommen, die dem ärztlichen Personal zur Verfügung steht.

In der abschließenden Diskussion wurde vor allem das Potenzial der vorgestellten Lösungen und Projekte hervorgehoben. Alle Beteiligten sind optimistisch, im kommenden Jahr weitere Evaluationsergebnisse und Projekte vorstellen zu können.