Im Rahmen des Innovationsfondsprojektes ARena (Antibiotika-Resistenzentwicklung nachhaltig abwenden, FKZ 01NVF16008) wurden bei den beteiligten 14 Arztnetzen aus Bayern und Nordrhein-Westfalen verschiedene Unterstützungskonzepte zum rationalen Einsatz von Antibiotika untersucht.
Ziel war die Erprobung wie Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützt werden können, Antibiotika nur ganz gezielt und nicht bei unkomplizierten Infektionen einzusetzen. Das Ganze wurde als kontrollierte randomisierte Studie mit externer Evaluation konzipiert. Das erfolgte unter anderem anhand von etablierten Indikatoren des European Surveillance of Antimicrobial Consumption Network.
Diese und weitere Qualitätsindikatoren zum rationalen Antibiotikaeinsatz stehen in dem im Rahmen des Projektes entstandenen gleichnamigen QISA-Band D2 zur Verfügung.
Vor allem ein Interventionsmodul von ARena hat das Potenzial, den leitliniengerechten Einsatz von Antibiotika in Deutschland ganz wesentlich zu stärken: Hier werden Qualitätszirkel, datenbasierte Feedback-Berichte, E-Learning, ergebnisabhängige Vergütung für Ärztinnen und Ärzte, Öffentlichkeitskampagnen (inklusive Social Media) sowie zielgerichtete Patientinnen- und Patienteninformationen kombiniert.
In Bezug auf den primären Endpunkt führte ARena über alle Interventionsarme hinweg im Prä-Post-Vergleich (2016 – 2019) bei patientenbezogener Betrachtung zu einer Abnahme der Antibiotika-Verordnungsrate von durchschnittlich 11,4 %. In der Regelversorgung (ohne Intervention) betrug die Abnahme im gleichen Zeitraum nur 4,0 % (Odds Ratio ARena versus Regelversorgung: 0,702; 95 %-Konfidenzintervall [0,686; 0,718]).
Damit hat ARena zu einer deutlichen Verbesserung der Versorgung geführt. Auch deshalb hat sich der Innovationsausschuss dafür ausgesprochen, diese neue Versorgungsform in die Regelversorgung zu überführen.