Stärkung und Entlastung von Familien mit pflegebedürftigen Kindern
durch Familien-Gesundheits-Partner (FGP) in regionalen Netzwerkstrukturen (NEST)
Projektziel
Familien mit gesundheitlich stark beeinträchtigten Kindern sind großen emotionalen, sozialen, ökonomischen und zeitlichen Belastungen ausgesetzt. Dies führt häufig zu weiteren gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Risiken und damit zu einer schlechten Lebens- und Versorgungssituation der betroffenen Familien.
Das Projektziel von NEST ist die Implementierung und Evaluation einer innovativen Unterstützungsleistung für betroffene Familien.
Sogenannte Familien-Gesundheits-Partner (FGP) begleiten die Familien über 18 Monate, um eine bedarfsgerechte Versorgung aller Familienmitglieder zu realisieren. Dadurch soll sowohl die individuell bestmögliche physische, psychische und teilhabeorientierte Versorgung der pflegebedürftigen Kinder als auch eine Entlastung der pflegenden Angehörigen erreicht werden.
Methodik
Die Wirksamkeit dieses Unterstützungsangebots wird im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die allein die Regelversorgung erhält, untersucht. Hierzu werden zu vier Zeitpunkten Online-Befragungen mit den Familien durchgeführt. Darüber hinaus werden die Arbeitsprozesse und ‑strukturen der FGP analysiert.
Abschließend wird ein Handbuch (Transfermodell) mit Empfehlungen zur Implementierung nachhaltiger Prozesse und Strukturen zur bedarfs- und bedürfnisgerechten Versorgung von Familien mit pflegebedürftigen Kindern erstellt.
Aufgabe des aQua-Instituts ist die Durchführung von qualitativen, leitfadengestützten persönlichen Experteninterviews und von Scoping- und Konsentierungsworkshops.
Ergebnis
FGP haben insgesamt eine positive Wirkung auf die Familien: Belastungen gehen zurück, die Lebensqualität und Resilienz der Familien verbesserten sich, ebenso wie die Kenntnis über Hilfs- und Unterstützungsangebote. Positive Effekte wurden auch langfristig stabilisiert.
Der FGP und sein Instrumentarium (Strukturiertes Assessment, Maßnahmenplanung) haben sich für die meisten Familien als effektiv erwiesen. Auf Grundlage der Ergebnisse und Erfahrungen wurde die Intervention weiterentwickelt, sodass Handlungsempfehlungen sowie ein abschließendes Handbuch zum Transfer des FGP in verschiedene sozialgesetzliche Kontexte erstellt werden konnte.