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Umsetzung eines strukturierten Entlassmanagements mit Routinedaten (USER)

Projektziel

Ziel des Projekts ist ein erweitertes Entlassmanagement, über das Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt schneller passgenau aufeinander abgestimmte medizinische Maßnahmen erhalten können. Eigens hierfür qualifizierte Mitarbeiter in Krankenhäusern und bei Krankenkassen sollen den Entlassungsprozess IT-unterstützt managen.

Im Projekt wird untersucht, ob und inwiefern durch das erweiterte Entlassmanagement Versorgungslücken nach der Entlassung geschlossen werden konnten. Außerdem wird analysiert, ob das Entlassmanagement wie geplant umgesetzt werden konnte bzw. wo es verbessert werden sollte.

Das Projekt USER ist aus dem Vorgängerprojekt „EMSE“ entstanden, bei dem die theoretischen Grundlagen für den Prozess des erweiterten Entlassmanagements erarbeitet wurden, die in USER nun erprobt werden.

Methodik

Die Evaluation umfasst die beiden Bereiche:

  • Primäre Outcomes : Kann die Versorgungsqualität beim Übergang von der stationären in die nachstationäre Versorgung durch die Implementierung der neuen Versorgungsform verbessert werden?
  • Umsetzung von Strukturen und Prozessen: Konnten die Elemente der Intervention wie geplant umgesetzt werden bzw. an welchen Stellen ist ggf. eine Anpassung vor einem Einsatz im Regelbetrieb notwendig?
  • Die primären Outcomes werden über eine kontrollierte Studie mit sechs Krankenhausträgergesellschaften quantitativ evaluiert. Die Strukturen und Prozesse werden qualitativ über Befragungen und quantitativ über Routinedaten analysiert.

Ergebnis

Die Effektevaluation zeigte zwar hinsichtlich der Beurteilung des Übergangs aus Patientensicht keine Unterschiede zwischen Interventions- und Kontrollgruppe (Beta=0,019; p=0,338), die Routinedatenanalyse ergab allerdings, dass Patienten aus der Interventionsgruppe eine um 13,5 % geringere Chance einer ungeplanten Wiederaufnahme im Vergleich zur Kontrollgruppe hatten (OR=0,865, 95%-KI 0,801; 0,934). Die Prozessevaluation zeigte, dass die neue Versorgungsform von den Krankenhäusern und Krankenkassen grundsätzlich als sinnvolle Unterstützung im Entlassmanagement gesehen wird und in den Krankenhäusern teils zu einer Effizienzsteigerung der Prozesse beitragen konnte. In den nachsorgenden Einrichtungen zeigten sich keine Veränderungen durch die neue Versorgungsform.

Dieses Projekt wird mit Mitteln des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss unter dem Förderkennzeichen 01NVF18010 gefördert.