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Studie zur Arzt-Patient-Kommunikation

EUROCOM - A Comparative Study on Doctor-Patient-Communication in Six European Countries

Im Rahmen des BIOMED 2-Programms der EU-Kommission wurde eine geförderte europäische Vergleichsstudie durchgeführt. Die Verantwortung für die internationale Koordination lag beim Nederlands instituut voor onderzoek van de gezondheidszorg (NIVEL). Der deutsche Teil der EUROCOM-Studie wurde vom aQua-Institut in Zusammenarbeit mit der Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Universität Göttingen durchgeführt.

Projektziel

Wesentliches Ziel war es zu untersuchen, wie Besonderheiten der Gesundheitssysteme die hausärztliche Versorgung in den beteiligten europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, England, Niederlande, Schweiz und Spanien) beeinflussen. Damit sollten Hinweise auf Chancen zur Verbesserung der Qualität der Primärversorgung gewonnen werden, die in die gesundheitspolitische Diskussion Eingang finden und praktische Konsequenzen für die Förderpolitik einerseits sowie die Weiterentwicklung von Aus-, Weiter- und Fortbildung andererseits haben.

Methodik

Forschungsleitend war die Annahme, dass gute Kommunikationsfähigkeit, angemessene Konsultationsdauer und Vertrautheit mit der (Lebens-)Geschichte des Patienten positiv mit erfolgreicher Patienten-Arzt-Interaktion korrelieren, in hohem Maße von Arzt zu Arzt variieren und durch, mit dem jeweiligen Gesundheitssystem verknüpfte, strukturelle Bedingungen (Abrechnungssystem, freie Arztwahl usw.) geprägt sind. Die deutsche Teilstudie umfasste überdies einen Vergleich zwischen Alten und Neuen Bundesländern unter der Annahme, dass die jeweilige Tradition der bis zur Wende unterschiedlichen Gesundheitssysteme fortwirkt.

Die empirische Erhebung bestand aus der Videodokumentation von Konsultationen in der Hausarztpraxis sowie ergänzenden Befragungen der beteiligten Patienten und Ärzte. Es wurden 190 Ärzte und mehr als 3.700 Patienten in die Studie einbezogen. Die deutsche Teilstudie umfasste 43 Ärzte und mehr als 900 Patienten. Die Gespräche wurden mittels des international erprobten standardisierten RIAS-Auswertungsprotokolls kodiert und die Daten statistisch ausgewertet. Daneben wurden Einzelfallanalysen, gestützt auf problembezogene Fallkonferenzen, durchgeführt.